Dienstag, 15. November 2005

Cat Hole in the Nidder Dales

War am Wochenende in den Yorkshire Dales. Und finde lustig, dass, wenn mensch sich ein wenig mit deutschen Dialekten auskennt, mensch vermuten könnte, das frühere Sächsisch, das die SachsInnen bei den Invasionen in Britannien gesprochen haben was mit dem heutigen sächsisch zu tun haben könnte. Dales sind jedenfalls die Täler und wenn es dann noch die Region Nidder Dales gibt, für die etwas flachere Gegend ...

Irgendwo links von Lofthouse in den Nidder Dales gibt es eine kleine Gruppe von Höhlen. Zwei davon liegen sehr nah beieinander, eine dritte ist entgegen der OS-Karte nicht mehr ohne weiteres auffindbar. Der Weg dahin ist völlig verwildert und nur schwer gangbar. Wir haben es nicht versucht.

Dafür haben wir - ich gebs zu - den lokalen Höhlenbesitzer beschissen. Die wollten für den Eintritt in die anderen beiden Höhlen, von denen eine sogar wegen der vielen Regenfälle der letzten Tage nicht mal betretbar war, vier britische Pfünde haben. Pro Nase versteht sich. Und dann noch zwei weitere für Helm, Lampe und Gummistiefel.

Glücklicherweise war es eh viel zu spät am Samstag, um uns das noch zu überlegen. Wir haben dann in Middlesmoor im Crown Hotel übernachtet, großer Name für ein B&B und samstags auch ziemlich teuer. Ob das an der Gegend liegt? Zudem ist der Humor des Kronenwirtes etwas gewöhnungsbedürftig.

Sonntag sind wir dann jedenfalls über die Weiden, wie das im Vereinigten Königreich nun mal so ist, in Richtung Höhle gewandert. Zäune und Schafsmauern sind keine Hindernisse meist sind die Tore nicht abgeschlossen, damit eben alle überall hinkommen.

This way fanden wir dann auch die Rückseite der Cat Hole. Unsere etwas zu winzig geratene Taschenlampe half uns zunächst mal gar nichts. Der Abstieg, der für den offiziellen Besucherverkehr der Ausgang ist, war so eng und steil, dass es nur rückwärts ins Dunkle ging. Tasten in der Finsternis.

Als ich unten angekommen war und auf meine Begleiterin wartete, stand ich wirklich nur noch im Dunkeln. Rechts und links von mir schien es Hohlräume zu geben aber ich hab mich auch prompt verschätzt, was die Richtung des Ganges der Höhle betrifft.

Vor ein paar Jahren ist mir mit derselben Begleiterin in einer wesentlich komplexeren Höhle in Australien die Taschenlampe ausgegangen. Einfach so von jetzt auf eben. Das Abrufen des Rückweges aus dem Gedächtnis war eine spannende Erfahrung. Plötzlich werden einzelne Steine, winzige Unebenheiten in Wänden, Geräusche von Fledermäusen zu Orientierungshilfen. Und interessant auch, welche Details dann doch im Kopf vorhanden sind, wenn es absolut darauf ankommt.

Umgang mit Dunkelheit ist nicht das, was ich in der Cat Hole lernen sollte, wie es scheint. Es war eher wie die Wiederholung einer älteren Lektion. Nach dem Motto: Erinnere Dich dran, Du brauchst es vielleicht bald wieder. :) Mal sehen.

Ach ja, als wir am Eingang der Höhle ankamen, stellten wir fest, dass sich die vier Pfund tatsächlich nicht gelohnt hätten. Die Höhle war weit weniger als 100 Meter lang, die angrenzenden Gänge diesmal wegen Wasser nicht betretbar (also sicher meistens nicht zu gehen). Lediglich eine Nebenhöhle sah interessant aus. Allerdings war sie nur über ei Seil zu erreichen. Und das war so locker befestigt, dass wir uns das Experiment geklemmt haben, zumal in der Skizze vom Höhlenbesitzer dazu nichts weiter zu lesen war.

Wer das ähnlich kostengünstig machen will, sollte früh hingehen. Am offiziellen Eingang der Höhle kamen uns die ersten offiziellen BesucherInnen entgegen. Morgens gegen 10.00 Uhr. Und aneinander vorbei geht es in der Höhle nun wirklich nicht. Die Lektion lautet eher, wie eng darf etwas werden, damit ich da durchkomme.

Donnerstag, 10. November 2005

St. Mary in the Chapel

Mal sehen ob ich es noch finde. Vor einiger Zeit hatte ich in einem aelteren nicht mehr benutzten Blog mal was zum Thema Jesmond Dene geschrieben. *such* Noe, weg isses.

Also in Kurzfassung. Jesmond Dene ist eine kleines Tal entlang eines etwas verdreckten Fluesschens in Newcastle upon Tyne. Es schient fast, als haben sich die Geister der Stadt hier versammelt, waehrend ihnen rundrum der Boden entzogen wurde. Stimmt sicher nicht ganz aber das Dene (ein Dene ist ein eiszeitliches Flusstal ... mal vereinfacht) fuehlt sich schon besonders an.

Mitten im Dene ist eine ehemalige Kirche, St. Mary's Church. Heute eine Ruine, die teilweise als Lager der Stadtverwaltung (oder war es das County?) genutzt wird, teilweise in einen neueren Bau aus dem 19. Jahrhundert integriert wurde, der heute Banquetting Hall heisst. Ich bin selten wirklich "begeistert". Aber im unteren Teil des Gebaeudes, der Kircheruine, hatte ich mehrfach spannende Begegnungen mit Wesen, die ich sonst eher aus Maerchen kannte. Und die sich auch benehmen wie die Wesen in alten Maerchen. *huestel Erinner mich da an einige interkulturelle Missverstaendnisse ... Gut hinterher war ich schlauer und heute grins ich drueber.
Leider ist der Teil der Ruine inzwischen nicht mehr direkt zugaenglich. Weiss nicht, wer den Auftrag gegeben hat ;) aber das Stueck ist eingezaeunt. Wer will kommt allerdigs noch nah genug heran, um die Kraft des Ortes und seiner BewohnerInnen zu erleben.
Ich weiss noch nicht ob es Ironie sein soll, jedenfalls muendet neben dem Banquetting Hall eine kleine Strasse namens Glastonburry Crescent.

Quer durch das Dene wurden frueher Kuehe getrieben. Als das Tal Naherholungsgebiet im halbwegs modernen Sinn wurde, haben die Leute Rinnen gegraben und Bruecken drueber gebaut. Unten die Kuhwege, oben die SpaziergaengerInnen. Letztere sollten von den Viechern halt nicht belaestigt werden.

Die seltsame Regelung hat abenteuerliche Schleichwege hinterlassen. Und einer von denen fuehrt direkt von St. Mary's Church zu St. Mary's Chapel am oberen Teil des Dene. Auch die Kapelle ist eine Ruine. Aber was fuer eine ... Kein Dach, zerfallene Waende, ein Gelaende, das in Deutschland wahrscheinlich gesperrt werden wuerde. Aber in Benutzung. Hinter dem Platz wo frueher der Altar stand, wurde ein neuer Marienaltar errichtet, in dem was vorher das Fenster war.
Jede Nische ist mit Blumen, Bildern und Statuen gefuellt. Nach wie vor und schon so lange ich die Chapel kenne. Also einige Jahre.
Dort, wo der Altar gestanden haben muss, zieht es gelinde gesagt auch weniger sensitiven Leuten die Schuhe aus. Wer nicht weiss, was ein Kraftplatz ist ... Ich kann die Verehrung fuer den Ort und seine - na ja eigentlich ihre - Energie nachvollziehen.

Die Ruine der Chapel steht auf einem Grundstueck an der Strasse, die am Dene entlangfuehrt. Westlich der Road geht ein Fussweg ab, der zu einem voellig unauffaelligen Grundstueck fuehrt, an dem immerhin ein Schildchen steht. Erst seit dem 17. Jh. belegt, findet mensch hier die St. Mary's Well. Trotzdem sie scheinbar "neu" ist, gilt sie als heilige Quelle. Hin und wieder hab ich hier ebenfalls Marienstatuetten gesehen. Eine davon steht manchmal in der Chapel, manchmal hier. Keine Ahnung, was das bewirken soll. Aber ich denke, es gibt einen Plan dahinter und der fuehlt sich anders an, als ich ihn umsetzen wuerde. Gleichwohl nicht schlecht.
Warum uebrigens die Efeublaetter in der Naehe so gross werden, wie eine Hand, hab ich noch nicht rausgefunden. An der Feuchtigkeit kann es nicht liegen, nicht in Britannien.

So und was soll jetzt das Gelaber?
Ich war gestern im Dene, an der Church, der Chapel und der Well. Das Opfer fuer die Geister in der Kirchenruine, ein bisschen Aufrauemen an der Quelle. Und ein Gespraech mit IHR in der Kapelle. An der Rueckwand der Ruine steht eine Bank.

Andere Leute wuerden es vielleicht Marienerscheinung nennen. Sie hat jedoch bald das Bild der St. Mary abgelegt. Nicht, dass ich damit Probleme gehabt haette. Aber es ist das Gesicht, das sie den Menschen dort vielleicht immer zeigt, weil sie sie in Form der St. Mary verehren. Fuer mich wurde sie schnell erdhafter, vielfaeltiger, aelter, wie es schien. Wenn ich gewartet haette, waere sie vielleicht sogar zu etwas umfassenderen geworden, etwas das nicht mal mehr "SIE" ist. Keine Ahnung. Moeglicherweise haette ich es dann gar nicht mehr begriffen.

Wir "sprachen" ueber verschiedene Dinge. Orte zum Leben. Orte fuer Kinder. Orte, die kraftvoll sind. Danke.



Ach ja. Und weil ich es immer mal wieder nicht glauben will, nochmals die eindringliche Warnung: Cappuchino ist in Britannien das Synonym fuer „Irgendwas Schlimmes aus misshandelten Kaffeebohnen“.

Dienstag, 8. November 2005

Das musste mal raus:

Hab mir gestern auf dem Flughafen ein billiges beschaedigtes Exemplar des neuen Asterix gekauft. Und aeh also. Es war seine zwei Euro nicht wert. Besorgt Euch eine Rolle Klopapier und denkt Euch ein paar Bildchen drauf, schlimmer kann's nicht werden.

Montag, 7. November 2005

Was ist denn jetzt los?

Also erstmal: hier war ich auch.
Und anschließend noch bei meinen Ellies. Letzteres war auch schon mal lustiger. Vielleicht sollten wir das demnächst beim Besuch „meines Quellheiligtums“ einfach lassen.
Dafür hab ich an der Quelle einiges gelernt und das war auch gut so.

Freitag war eine Bisher- nur-Netzbekanntschaft von Jana hier. Fand ich ganz gut, den Abend.

Samstag war das Essen für die Seele. Und nun ja. Also. Ich hatte kurz zuvor meine Zimmer mal wieder aufgeräumt und einen dermaßen heftigen Anfall von Stauballergie gehabt, dass mir nicht einfällt, wann das jemals schlimmer war.
Eigentlich hab ich nämlich gar keine Stauballergie mehr. Oder besser, eigentlich hab ich gar keine richtigen Allergien mehr. Das ganze Heuschnupfenzeugs ist seit Jahren fast weg, auch Nüsse, Äpfel etc. kann ich seit Jahren wieder essen, Einschränkungen nahe null, es sei denn, sie sind gröblichst chemisch misshandelt worden.

Und was soll das jetzt? Abgesehen davon, dass ich den ganzen Abend genießt hab wie blöd, selbst die übliche Taktik, es einfach runterzuregeln und abzuschalten nicht funktioniert hat, war ich völlig ausgeschaltet. Das Hirn war auf die Grundfunktionen reduziert, nicht mal zum Dummlabern hat es noch gereicht. *grusel* Von dem Essen für die Seele hab ich wenig mitbekommen.
Gestern war das zwar etwas entspannter. Aber so richtig lief meine Hirn immer noch nicht. Knapp, dass ich meinen Teil an der Endredaktion des 14. Schlangengesangs halbwegs fehlerfrei hinbekommen hab. Heute geht’s, mal sehen, was passiert, wenn ich versuche, den letzten Nebelpfade-Artikel für den neuen Newsletter zu bearbeiten.

So. Damit nicht alles. Mit fünf oder so hatte ich allergische Reaktionen beim Barfusslaufen über Gras. Das ging dann irgendwann mit max. sieben oder acht Jahren weg. Lediglich an einer einzigen Stelle am rechten Fuß kribbelte es manchmal noch und produzierte eine Art Pickelchen. Hatte ich seit 20 Jahren nicht mehr. So und gestern fing die Fußsohle an zu jucken. Genau die selbe Art, genau dieselbe Stelle.

Zu allem Überfluss meinte gestern dann auch noch der Mittelknochen des Mittelfingers der rechten Hand schmerzen zu müssen.

Hallo? Irgendwie gibt´s hier grad voll die Kante und ich hab keine Ahnung warum. Ein paar Ansatzpunkte vielleicht aber auch die sind nicht wirklich sicher. Ich hab ein paar Tage frei ab morgen. Mal sehen. Ursprünglich hatte ich was anderes vor aber vielleicht ist es ja nötig rauszufinden, was das war. Bevor es wieder kommt. Und möglicherweise hängt es ja auch mit den Fragen, die seit zwei Wochen im Raum stehen zusammen. Um die wollte ich mich jedenfalls kümmern. Ich weiß sogar schon auf welcher Bank ich dazu sitzen werde, falls es nicht dauerregnet. :)

Freitag, 28. Oktober 2005

Erinnerungen

Es gab Zeiten, in denen ich überlegt hab, ob es irgendwas gab, was ich bloggen könnte. Grad isses so, dass ich nichts schreibe, weil ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Ich hab schon überlegt, ob ich es vielleicht mit der Münzautomatmethode probieren sollte. Ich stell mich hier hin, jemand wirft ein Thema ein und ich tippe `ne Seite dazu.

Alles in allem ist viel in Bewegung geraten in den letzten Tagen und nichts davon gefällt mir irgendwie.
Lediglich das Klassentreffen am letzten Wochenende war okay und hätte ein paar spannende Erkenntnisse bringen könne, hätte ich Zeit und Ruhe, mal drüber nachzudenken. Wahrscheinlich wird das alles in der Versenkung verschwinden und vielleicht in fünf Jahren (der Zehn-Jahres-Rythmus war einigen scheinbar zu kurz) wieder ausgegraben. Bis dahin sind das dann weitgehend sinnfreie Erinnerungen.

Vom letzten Umzug stehen noch ein paar Kisten unausgepackt im Keller. Ich weiß schon gar nicht mehr, was da drin ist und vielleicht sollte ich sie einfach wegwerfen. Andernfalls nehme ich sie in einigen Wochen wohl wieder mit von hier. Denn im Moment sieht einiges danach aus, als würde ich ausziehen müssen.

Nebenher könnte ich auch über den Vergleich zwischen Deutschland und dem Dschungel schreiben, über fahrlässige Rechenfehler, rasante Sinnzusprechungen oder vielleicht auch über Lokführer oder Leute, denen ich amüsiert beim Lügen lernen zusehe.

Vor ein paar Wochen ist mir eine Frau zugelaufen. Ich versteh ihren Lebensweg nur begrenzt. Weil manche Sachen einfacher sind, wenn mensch eben nicht rumdschungelt. Andererseits hat das vielleicht auch Vorteile. Warum? Kann mich grad nicht erinnern.

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