Au ja, Action in Deutschland. Wahlen sind immer gut. Angeblich muss verfassungsrechtlich eine Regierungskrise her, um Neuwahlen abzuhalten. Der Kanzler darf keine Mehrheit mehr im Parlament haben und ein neuer kann icht gewählt werden. Aber ist es eine Krise, wenn das absichtlich herbeigeführt wird? Penibel, wie die Detschen sind, werden wir wohl wieder das Verfassungsericht entschiedn lassen müssen, ob Neuwahl oder nicht.
Na gut. Neuwahl fänd ich trotzdem klasse. Ich hab zwar keine Annung, was die Schwarzen anders machen würden aber hin und wie würde ich schon gerne gefragt werden, _wer_ denn hier regieren dar ... wenn ich schon nicht gefragt werde, _was_ die Regierenden tun sollen.
Hab gerade heute im Kaffee diskutiert, wen ich den wählen würde, wenn jetzt Wahlen wären. Eine wirklich gute Antwort hab ich nicht gefunden. Die deutsche Zweilagerlandschaft mit wechselnder FDP hat deutlich Nachteile: Es gibt keine wirklichen Alternativen. Vor allem, wenn die Alternativen, kaum an der Macht, bemerken, dass sie gar nicht viel tun können, weil dieses Land kaum real von der "Politik" regiert wird.
Mir würden ja einige Tausend Dinge einfallen, die ich gern anders hätte. Nur, wenn die Politik schon nicht die Politik macht, sondern wir nur die Wahl haben zwischen zwei minimal unterschiedlichen Varianten derselben Sch... *hüstel*, brauchen wir dann wirkich Neuwahlen?
Na gut. Vielleicht wird es etwas spanned in der deutschen Politik, die keine ist. Etwa so wie auf dem Fusballplatz wo halb Berlin rumtrauert, dass Hertha zu blöd war, ein einziges Tor zu schießen. 15 Millonen haben sie verloren, in 90 Minuten, so jedenfalls irgendeine Boulevardblattschlagzeile.
Wie es scheint, hat die Champions League mit Fußball so viel zu tun, wie Parlamentarische Demokratie mit gesellschatlicher Entscheidungsfindung. Der Unterhaltungswert des Uefa Cups dürfte nicht schlechter sein, als Münteferings Idee, seine eigene Partei aus der Regierung zu kegeln.
Dabei fällt mir ein, dass Deutschlands Fußball gar nicht so schlecht ist, wie ihn die Presse schreibt. Alle reden immer davon, dass keine deutsche Mannschaft in Europas Pokalwettbewerben mehr vertreten ist. Seltsamer weise haben grad die Frauen von Turbine Potsdam den UEFA Women´s Cup geholt. Ist nun Ossiland doch nicht Deutschland oder sind die Frauen keine Deutschen?
Die Bundeslliga ist zu Ende, der Women´s Cup entschieden, Gracia ist glorreich letzte geworden ("... einer muss ja verlieren.") ... auf zum nächsten Medienereigniss. Immerhin ist fast bald Sommer-pause, -loch und wenn Friedrich Merz nicht zu spät zurückgetreten wäre, hätte er Ron Sommer ja noch beerben können, als Telekomchef. Schlimmer wäre es nicht geworden. Für die CDU nicht, für die TelekomkundInnen nicht, für Deutschland auch nicht. Und bis bis zur Neuwahl gibt es wenigsten noch den DFB-Pokal zu holen.
Watt aufregend. Worum ging´s eigentlich?
... in Eberswalde an der Quelle gewesen. Neun Quellen waren es heute. Oder hab ich zumindest gesehen.
Darf eigentlich über Politik und gesellschaftliche Verhältnisse meckern, wer nichts tut? Hatte heute eine lange Debatte mit ´ner Freundin über das, was aus Deutschland werden soll.
Ich hatte neulich meinen
Göttinnenzyklus gefragt, was das mit der Katze soll. Immerhin ist sie mir nix Dir nix hier reingestiefelt und sorgt für Umstellungen und Wirbel. Z.B., wenn sie nachst um vier (Wieso nachts, wird doch schon hell??? *miau*) auf Rundgang geht und erstmal gucken muss ob die Menschen noch so schön kuschelig sind wie gestern um die gleiche Zeit. Meistens sind sie es nicht, weswegen sie natürlich stundenlang betrampelt und beschnurrt werden müssen. Anschließend gibt es dann nocht den 2-Sekunden-Liegetest, nach dem mit größtmöglicher Lautstärke vom Hochbet gehüpft wird. *knurr*
Als Antwort meinte das Orakel(buch): "Du hast eine Entscheidung geroffen, die Dein Leben verändern wird. ... der Plan ist erstellt. Deine Innere Baumeisterin weiß, wohin sie will und Du unternimmst die richtigen Schritte. Gehe dalang, wo man Dir entgegen kommt. Der KAmpf ist für´s erste vorbei. ... Du brauchst jetzt nicht mehr allein zu entscheiden, denn Deine Lebensstruktur hat sich auf tragfähge Weise mit ... kompetenten Menschen verbunden. ... Du fühlst wahrscheinlich, dass es vorangeht. Achte auf jedem Deienr Schritte darauf, dass Du Dich sicher und gut aufgehoben fühlst. Richte Dir die Umstände so ein, bis in Dir das Gefühl enststeht, dass jetzt alles in Ordnung ist. ... Es ist wichitg, dass Du solange bei etwas bleibst, bis es für Dich stimmt."
Und ich hab mir eingebildet, wenn ich frage, krieg ich eine Antwort für _mich_ und nicht für die Katz. *fauch*
"Meine" Quelle in Eberswalde, Tor zu einer anderen Welt, hatte bisher noch jeder oder jedem etwas mitzuteilen, wenn mensch nur halbwegs zuhören kann.
Es hat auch diesmal wieder funktioniert. Danke. :) Für meine Begleiterin gestern war es sicher nicht das letzte Mal.
Ich hab heute eine Rose geschenkt bekommen. Von einer Freundin, die mich anschließend auf zwei Cappucchini eingeladen hat. Gut zu sehen, dass es manchen Leuten einfach gut geht, nach Jahren des Suchens und Kämpfens.
Was für ein Kontrast zwischen den beiden Frauen.
Vorgestern war ich nach bestimmt sechs oder sieben Jahren wieder mal in Polen. Wenn auch nur für ein paar Stunden.
Ich bin immer wieder fasziniert, wie widersinnig grade an der Oder die Grenze erscheint. Das Land sieht hüben wie drüben kaum unterschiedlich aus. Die Menschen reden eine andere Sprache, die Architektur ist die selbe. Die Preise gleichen sich an. Der Lebensstandart sicher vorerst nicht. Aber das stört mich nicht. Ein bißchen sieht Polen so aus, wie die DDR kurz nach der Wende.
Ich frag mich manchmal, was aus Ossiland geworden wäre, wenn es keine Wiedervereinigung (Weil es immer wieder einige Leuet nicht raffen: ich rede von Wiedervereinigung, nicht von der Wende) gegeben hätte. Ich denke, mich hätte es nicht gestört.
Ob allerdings mein Polnisch dann auch so verschwunden wäre, wie es jetzt ist?
Neulich habe ich einen sehr deutlichen Hinweis bekommen:
Ich hab geträumt, dass auf dem Friedhof, auf dem meine Uroma, die Mutter der Mutter meiner Mutter begraben war eine Straße ist. Durch eine Art Unfall auf dieser Straße, hektischer und davon gar icht gestörter Verkehr, verschwindet ein Mann aus meiner Blickfeld.
Ich denke, ich muss mich bald mit den letzten Kindern dieses Mannes beschäftigen, dem Ehemann der Frau, die dort begraben war. Er kam 1945 in einem Lager ums Leben, das die sowjetische Besatzungsmacht im ehemaligen KZ Sachsenhausen eingerichtet hat. Allem Anschien nach, ist er einer derjenigen, die mir das Thema Magie weitergereicht haben.
Hab das Gefühl, ich brauch ein oder zwei Tage Ruhe. Mal sehen, wie ich das organisiert kriege.
Anruf einer Bekannten.
Ob wir Pfingsten mit dem Fahrrad den Saaleradweg bei Naumburg erkunden wollen, drei Tage.
Bin Sonnabend nicht da. Kann auch nicht Dienstag einen Tag dranhängen.
"So wird das nie was mit uns" sagt sie, etwas weinerlich, legt auf.
??????????????????????????????????????
Ich find grad nicht den Zettel mit ihrer Telefonnummer. *seufz*
Eine Freundin hat ein Bild gemalt. Eine Art Tausenfüßer, eine Reihe lauter roter Kullern und an jeder zwei blaue Striche. So ähnlich jedenfalls.
Verstanden hab ich es natürlich erst nach Erklärung: Die Kette der Frauen von der Vergangenheit über die Gegenwart zur Zukunft. Eine Art Ahninenreihe. Frauen gebären Frauen. (Männer zwar auch aber diese wiederum kriegen eben keine Kinder).
Die Frauen sind die Kugeln, die Männer die Striche, die am Rand immer wieder auftauchen.
Nun gut, es ist die weibliche Perspektive und die Künstlerin sagt selbst, dass es nicht rund ist. Wie würde sie es sehen, wäre ihre Tochter ein Sohn?
Sie hat mich gefragt, ob es etwas mit mir macht, am Rand zu sein, nicht zur Kette zu gehören.
Vor zehn Jahren hätte es mich geärgert. Nicht dazu gehören. Ausgeschlossen vom Kern des Universums, am Rand zu sein.
Heute sehe ich das völlig anders. Sie hat ihren PLatz in der Welt, ich hab meinen. Sie hat ihren Weg, ich meinen, sie hat ihre Macht, ich meine, sie hat ihre Verantwortung, ich meine. Beide sind wir vollwertige Menschen, nur eben anders. Das eine ist nicht besser, das andere nicht schlechter, nur eben anders.
Sie macht ihres ich mache meines. Und da, wo wir uns begegnen, nah sein wollen können, vielleicht müssen, begegnen wir uns mit Respekt. Schade, dass das nicht mit allen Menschen geht, dass nicht alle Menschen sich und die Anderen, sich und die Andersartigen respektieren können. Aber gut dass es manchmal eben doch geht, dass es Menschen gibt, die die eigene Stärke gefunden haben, das Anderssein der Anderen nicht zu fürchten.
Nur stört mich, dass es eben die Kette der Männer nicht gibt, dass wir viel zu wenig wahrnehmen, welche Verbindungen bestehen.
Früher waren die Alten die Weisen. So ähnlich jedenfalls. Heute fällt es schwer, dies so zu sehen. Weil die Alten größtenteils leuchtende Beispiele dafür sind, wie mensch mit dem Leben nicht fertig wird?
Wenn ich mir ansehe, welche Probleme mein Vater von seinem geerbt aber nicht an mich weitergereicht hat, kann ich ihm nur dankbar sein. Einiges hat er mir natürlich übrig gelassen. ;) Aber ist er weise? *kopfkratz*
Andererseits weiß ich nicht, ob meine Nachfahren wissen wollen, was ich für richtig und wichtig halte. Drüber nachdenken mag ganz gut sein. Aber wahrscheinlich hilft trotzdem auf dem Teppich bleiben und Wertungen (auch Selbstbewertungen) jeglicher Art einfach stecken zu lassen.
Außerdem: welche Nachfahren *gg*
Es ist nicht ganz leicht, den Dschungelcharakter des Zimmers aufrecht zu erhalten, wenn erstmal Möbel etc rein kommen. Aber es sieht si aus, als ob vieles ganz gut gelungen ist.
Noch ein paar Details und das Zimmer ist fertig. So richtig bewohnbar ist es seit heute.
Im Zusammenhang mit einer Diskussion hab ich mal diesen Text aus einem anderen Forum gezogen. Leider hab ich auf die Schnelle nicht verifizieren können, ob es sich hier um das handelt, as es vorgibt zu sein: eine Anfrage aus dem Deutschen Bundestag an die Bundesregierung, bzw. die Antwort darauf.
"Wie groß, nach damaligem und heutigem Wert, waren die deutschen Reparationsleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg aus Beschlagnahme von deutschem In- und Auslandsvermögen, deutschen Patenten, aus Demontage, Materiallieferungen (Entnahme aus laufender Produktion) und Enteignung mobiler und immobiler Vermögenswerte?"
Diese schriftliche Anfrage beantwortete der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Karl Diller, wie folgt (Berlin, 9. März 2000, Az. VB2 - O 1266 B - 7/00):
Antwort der Bundesregierung:
"Die erbetenen Angaben über den Wert deutscher Reparationsleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg sind in der gewünschten Form nicht möglich, da dem Bund entsprechendes Zahlenmaterial darüber nicht vorliegt. Das Ergebnis bisheriger Recherchen über die finanziellen Auswirkungen des Krieges ist der beigefügten Zusammenstellung der "Kriegsfolgeleistungen insgesamt" (Stand 31. Dezember 1997) zu entnehmen, die damit auch einen Überblick über die Reparationen Deutschlands gibt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat es - zumindest für die Bundesrepublik Deutschland - keine dem Versailler Vertrag vergleichbaren Reparationsregelungen und damit auch keine nachvollziehbaren längerfristigen Reparationszahlungen gegeben. Vielmehr haben die Siegermächte einseitig Reparationen entnommen. Verbindliche Aufzeichnungen darüber gibt es nicht. Verbindliche Angaben über von der ehemaligen DDR erbrachte Reparationen können ebenfalls nicht gemacht werden. Ebenso wenig können definitive Angaben zu den einzelnen Arten der von Deutschland erbrachten Reparationen oder gar eine Aufteilung nach deren damaligem und heutigem Wert gemacht werden. Lediglich in Form einer Zusammenfassung der in diesem Zusammenhang relevanten Bereiche, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, kann ein Überblick über deutsche Reparationen und andere in dieser Beziehung bedeutsame Leistungen nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben werden.
Die über Reparationen verfügbaren Zahlen sind nicht authentisch und beruhen im Wesentlichen auf Schätzungen, da der Bund erforderlichenfalls auch nur auf die Literatur zurückgreifen kann, die den meisten wissenschaftlichen Bibliotheken zur Verfügung steht. Darüber hinaus enthält die Zusammenstellung der Kriegsfolgeleistungen weitere Leistungen zur Bewältigung der Auswirkungen des Krieges, zu denen beispielsweise die im Rahmen des Lastenausgleichs gewährten Hilfen gehören. Auch insoweit liegen jedoch nur Zahlen aus einzelnen Bereichen vor. Der gesamte Wert der von den Siegermächten in unmittelbarem Zugriff genommenen Vermögenswerte sowie anderer deutscher Leistungen konnte bislang nicht festgestellt werden und wird nach Lage der Dinge wohl auch nicht mehr annähernd genau zu erfassen sein."
Bundesministerium der Finanzen -
Anlage
Kriegsfolgeleistungen insgesamt
(Stand: 31. Dezember 1997)
Die finanziellen Auswirkungen geschehenen NS-Unrechtes und des Zweiten Weltkrieges insgesamt zu erfassen, ist unmöglich. Die nachfolgende Aufstellung kann daher nur unvollständig sein. Sie beruht zum einen auf haushaltsmäßig erfaßten monetären Leistungen, die, wegen der gesetzlichen Vorgaben, regelmäßig nur einen Teil des tatsächlich entstandenen Schadens im Einzelfall wiedergeben, zum anderen auf nicht amtlichen Quellen und/oder Schätzungen.
Die Zusammenstellung berücksichtigt z.B. - soweit feststellbar - sowohl die eigenverantwortlichen Entnahmen der Siegermächte aus den Besatzungszonen, Reparations- und Restitutionsleistungen der Bundesrepublik Deutschland auf Grund gesetzlicher Vorgaben und zwischenstaatlicher Vereinbarungen, Leistungen aus dem Bereich der Kriegsopferversorgung sowie der Wiedergutmachung und Entschädigung von NS-Unrecht nach innerstaatlichem Recht.
Unter dem Vorbehalt, daß die zur Verfügung stehenden Zahlen zum Teil unvollständig sind, oft nur auf Schätzungen und/oder nicht amtlichen Quellen beruhen und somit weder absolute Genauigkeit beanspruchen können noch als offizielle Aussagen gewertet werden dürfen, ist, ohne Berücksichtigung der umfangreichen Gebietsverluste mit ihrer wirtschaftlichen Kapazität, von folgenden bisherigen Leistungen auszugehen:
I
Deutsche Restitutions-, Reparations- und Entschädigungsleistungen (ohne innerstaatliche Leistungen, vgl. dazu II.)
1. Westliche Besatzungszonen
Die von der Pariser Reparationskonferenz 1946 für die Abrechnung der Reparationen in der "Westzone" (d. h. Bundesrepublik Deutschland und westliches Auslandsvermögen) eingesetzte Inter-Alliierte Reparationsagentur (IARA) hat in ihrem Abschlußbericht im Jahre 1961 die von ihr erfaßten und verteilten Werte auf rund 520 Mio. Dollar nach dem Kurswert von 1938 beziffert. Diese Zahl ist jedoch zu niedrig gegriffen. Ausgegangen werden muß hier von folgenden Leistungen:
1.1 Ablieferung von Münzen und Barren aus Edelmetall sowie ausländischen Valuten (Proklamation der Oberbefehlshaber der Besatzungsstreitkräfte vom 20. September 1945, Abschnitt V Nr. 15; ABl. des Kontrollrates Nr. 1, S. 8 - 19): Wert nicht bekannt.
1.2 Restitution von Vermögensgegenständen; Dienstleistungen zur Wiederherstellung zerstörter Gegenstände und Beseitigung von Schäden (Proklamation vom 20. September 1945, Abschnitt VI).
1.3 Entnahme von lndustrieausrüstungen, anderen Ausrüstungsgütern und Handelsschiffen (Pariser Abkommen vom 14. Januar 1946, Art. 1, Kategorie B). In der Begründung zum Reparationsschädengesetz vom 12. Februar 1969 (BT- Drucksache V/2432 vom 23. Dezember 1967, S. 77 ff.) werden die Reparations- und Restitutionsschäden im Bundesgebiet auf insgesamt 4,782 Mrd. RM (Wert 1938) geschätzt.
1.4 Holz- und sonstige Zwangsexporte aus der laufenden Produktion: 0,4 Mrd. RM (BT-Drucksache V/2432, S. 77 ff.).
1.5 Urheberrechte: 0,1 Mrd. RM (BT-Drucksache V/2432, S. 77 ff.).
1.6 Beschlagnahme gewerblicher Schutzrechte (Patente, Warenzeichen, Handelsmarken) sowie Herstellungsverfahren und Forschungsergebnisse im In- und Ausland (Londoner Abkommen über die Behandlung deutscher Patente vom 27. Juli 1946): Nach einer Schätzung der Notgemeinschaft für reparationsgeschädigte Industrie vom Frühjahr 1951 betrug der Wert der im gesamten Reichsgebiet beschlagnahmten Patente und Gebrauchsmuster 12 - 15 Mrd. RM und der Wert der Warenzeichen etwa 3 Mrd. RM; der Gesamtwert der im In- und Ausland beschlagnahmten deutschen Schutzrechte wird mit 17 - 20 Mrd. RM angegeben, davon kamen ⅔ den westlichen Siegerländern und ⅓ der Sowjetunion zugute (Am Abend der Demontage - Sechs Jahre Reparationspolitik, herausgegeben vom Bremer Ausschuß für Wirtschaftsforschung, Bremen 1951, S. 125 f.).
1.7 Reparationsschäden in den deutschen Ostgebieten, Umsiedlungsschäden (ohne Ansprüche nach dem Lastenausgleichsgesetz (LAG) i. d. F. vom 2. Juni 1993; vgl. BT-Drucksache V/2432, S. 77 f., Tabelle Nr. 1 c), d), f) und h): 1,312 Mrd. RM.
1.8 Einsatz deutschen Auslandsvermögens einschließlich Vermögen im neutralen Ausland (vgl. Kontrollratsgesetz Nr. 5 vom 30. Oktober 1945, ABl. des KR Nr. 2, S. 27 - 31). Die Abrechnung erfolgte nach den Richtlinien der IARA vom 21. November 1947 (vgl. Böhmer-Duden-Janssen, Deutsches Vermögen im Ausland, herausgegeben vom Bundesministerium der Justiz, Bd. 1. S. 20 ff.; Bd. 3, S. 26 ff.). Erfaßt wurden Grundbesitz, Unternehmen, Beteiligungen an ausländischen Unternehmen (Aktien usw.), gewerbliche Schutzrechte sowie Guthaben. Der Wert (ohne gewerbliche Schutzrechte, vgl. dazu oben Nr. 1.6) wird in der Begründung zum Reparationsschädengesetz (BT-Drucksache V/2432, Tabelle S. 78 Nr. 1 e) mit 13,042 Mrd. RM angegeben.
Summe 1.1 - 1.8 (Wert 1938, soweit bezifferbar): 39,636 Mrd. RM
1.9 Im Rahmen der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts (Leistungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz, dem Bundesrückerstattungsgesetz, dem Abkommen mit Israel und diversen Globalverträgen u. ä. sowie nach den Härteregelungen) hat die Bundesrepublik bis zum 31. Dezember 1997 rund 102,1 Mrd. DM gezahlt. Rund 80 v. H. der Leistungen (ca. 81,7 Mrd. DM) gingen ins Ausland.
Hierin sind Leistungen in Milliardenhöhe für Wiedergutmachung in der Sozialversicherung und in der Kriegsopferversorgung nicht erfaßt; soweit sind genaue Zahlen statistisch nicht feststellbar.
Darüber hinaus wurden Leistungen zur Entschädigung der luxemburgischen, elsässischen und lothringischen Zwangsrekrutierten in Höhe von etwa 0,3 Mrd. DM erbracht.
1.10 Den Republiken Estland (1995) und Litauen (1996) wurden je 2 Mio. DM für die Unterstützung humanitärer Investitionen zur Verfügung gestellt, die den individuellen Bedürfnissen von dortigen NS-Opfern nahe kommen sollen. Eine entsprechende Vereinbarung mit der Republik Lettland steht noch aus. Individualentschädigungen werden über die Stiftungen "Verständigung und Aussöhnung" in Moskau (Republiken Lettland und Litauen) und Minsk (Republik Estland) abgewickelt.
1.11 Zu berücksichtigen sind ferner die Leistungen der Bundesrepublik nach Art. 4 Londoner Schuldenabkommen, durch die Vorkriegsschulden des Reiches erfüllt wurden; sie betrugen insgesamt 14 Mrd. DM.
Summe 1.9 - 1.11 (soweit bezifferbar): 96,0 Mrd. DM
Auf Grund einer Verpflichtungsermächtigung im Bundeshaushaltsplan 1997 stellt die Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1998 bis 2000 einen Betrag in Höhe von insgesamt 80 Mio. DM für Zuschüsse an einzurichtende Stiftungen "Verständigung und Aussöhnung" in den mittel- und osteuropäischen Staaten zur Verfügung, mit denen Globalentschädigungsabkommen bislang noch nicht geschlossen wurden.
Darüber hinaus wird die Bundesrepublik Deutschland dem 1997 errichteten Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds einen Betrag in Höhe von 140 Mio. DM zur Verfügung stellen. Die Mittel werden der Finanzierung von Projekten gemeinsamen Interesses dienen. In Betracht kommende Projekte sollen insbesondere Opfern nationalsozialistischer Verfolgungsmaßnahmen zugute kommen.
2. Sowjetische Besatzungszone
Der Wert der Entnahmen aus der Sowjetzone und späteren DDR betrug nach Schätzungen des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen (vgl. DDR- Handbuch, herausgegeben vom BM für innerdeutsche Beziehungen, Bd. 2, 3. Auflage, Köln 1985, Stichwort "Reparation") insgesamt 66,4 Mrd. Mark (der DDR). Nach kritischer Auswertung dieser Unterlagen schlüsseln sich die geschätzten Beträge der Reparationsleistungen seit Kriegsende bis 1953 wie folgt auf:
2.1 Verluste an Sach- und Kunstwerten durch Beuteaktionen: 2,00 Mrd. Mark
2.2 Verluste durch Demontagen: 5,00 Mrd. Mark
2.3 Leistungen, die mit erbeuteten Banknoten bezahlt wurden: 6,00 Mrd. Mark
2.4 Leistungen, die mit Besatzungsgeld bezahlt wurden: 9,00 Mrd. Mark
2.5 Warenlieferungen aus der laufenden Produktion, soweit sie über R.-Konten verrechnet wurden: 34,70 Mrd. Mark
2.6 Nebenkosten der R.-Lieferungen: 2,85 Mrd. Mark
2.7 Stopp-Preissubventionen an deutsche und SAG-Betriebe für R.-Lieferungen: 3,30 Mrd. Mark
2.8 Ausstattung der SAG-Betriebe mit Umlaufmitteln (vor 1950) und Kapitalentzug 1952/53: 1,00 Mrd. Mark
2.9 . Rückkauf der SAG-Betriebe: 2,55 Mrd. Mark
Summe 2.1 - 2.9: 66,40 Mrd. Mark
Bei einem Dollarkurs von 4,20 betrug die Gesamtentnahme aus der Sowjetzone bzw. DDR bis 1953 15,8 Mrd. Dollar. In dieser Zusammenstellung sind nicht enthalten: rund 16 Mrd. Mark Besatzungskosten für die Zeit bis Ende 1953, der Nutzen aus der Arbeitsleistung nach der Sowjetunion verbrachter deutscher Spezialisten und der Kriegsgefangenen, der Nutzen aus dem Uranbergbau, aus der Tätigkeit der sowjetischen Handelsgesellschaften in der DDR und aus der Auswertung deutscher Patente (etwa 6 Mrd. RM, vgl. Nr. 1.6).
II
Innerstaatliche Leistungen
Die folgenden Leistungen sind oder waren für kriegsbedingte Personenschäden und Vermögensverluste (einschließlich der Vermögensverluste in den Ostgebieten) und zum Ausgleich indirekter Kriegsfolgen deutscher Staatsangehöriger bestimmt:
1. Leistungen im Rahmen der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts (vgl. I. Nr. 1.9): 20,4 Mrd. DM
2. Lastenausgleich (einschließlich Reparationsschäden und Restitutionsschäden): 143,5 Mrd. DM
3. Allgemeines Kriegsfolgengesetz (Leistungen an durch das Reich geschädigte Personen einschließlich Leistungen nach § 233a SGB VI und zur Beseitigung von Gefahren im Sinne von § 19 Abs. 2 Nr. 1 AKG): 3,8 Mrd. DM
4. Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz: 2,8 Mrd. DM
5. Häftlingshilfegesetz: 2,7 Mrd. DM
6. Kriegsopferversorgung (Bundesversorgungsgesetz inklusive aller Nebengesetze): 405,7 Mrd. DM
7. Versorgung nach Art. 131 GG (einschließlich Leistungen nach § 233a SGB VI): 173,6 Mrd. DM
8. Leistungen nach dem Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen und dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (ohne Vertriebenenzuwendung, vgl. hierzu 9.): 0,44 Mrd. DM
9. Vertriebenenzuwendungsgesetz: 2,1 Mrd. DM
10. Bundesvertriebenengesetz: 0,9 Mrd. DM
Summe 1. - 10.: 755,9 Mrd. DM
In den vorgenannten Leistungen sind auch solche enthalten, die auf Grund der Überleitung einzelner Regelungen auf das Beitrittsgebiet dort nach der Wiedervereinigung erbracht wurden.
In welcher Höhe von Kriegsende bis zur Wiedervereinigung in der ehemaligen DDR nach dort geltendem Recht Leistungen erbracht wurden, ist nicht bezifferbar; die Leistungen erreichen bei weitem nicht die westdeutschen Leistungen.
III
Private Initiativen, die im Zusammenhang mit Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges ergriffen wurden:
Folgende Unternehmen haben im Hinblick auf die seinerzeit dort eingesetzten Zwangsarbeiter Zahlungen an die Conference on Material Claims against Germany - Claims Conference -, das Deutsche Rote Kreuz und weitere Verbände geleistet (BT-Drucksache 11/6286):
1. IG Farbenindustrie: 27,0 Mio. DM
2. Krupp: 10,0 Mio. DM
3. AEG: 4,0 Mio. DM
4. Siemens: 7,0 Mio. DM
5. Rheinmetall: 2,5 Mio. DM
6. Feldmühle Nobel AG
(als Rechtsnachfolgerin der Friedrich Flick
Industrieverwaltung KG a.A.): 5,0 Mio. DM
7. Daimler Benz AG: 20,0 Mio. DM
Summe 1. - 7.: 75,5 Mio. DM