Donnerstag, 10. November 2005

St. Mary in the Chapel

Mal sehen ob ich es noch finde. Vor einiger Zeit hatte ich in einem aelteren nicht mehr benutzten Blog mal was zum Thema Jesmond Dene geschrieben. *such* Noe, weg isses.

Also in Kurzfassung. Jesmond Dene ist eine kleines Tal entlang eines etwas verdreckten Fluesschens in Newcastle upon Tyne. Es schient fast, als haben sich die Geister der Stadt hier versammelt, waehrend ihnen rundrum der Boden entzogen wurde. Stimmt sicher nicht ganz aber das Dene (ein Dene ist ein eiszeitliches Flusstal ... mal vereinfacht) fuehlt sich schon besonders an.

Mitten im Dene ist eine ehemalige Kirche, St. Mary's Church. Heute eine Ruine, die teilweise als Lager der Stadtverwaltung (oder war es das County?) genutzt wird, teilweise in einen neueren Bau aus dem 19. Jahrhundert integriert wurde, der heute Banquetting Hall heisst. Ich bin selten wirklich "begeistert". Aber im unteren Teil des Gebaeudes, der Kircheruine, hatte ich mehrfach spannende Begegnungen mit Wesen, die ich sonst eher aus Maerchen kannte. Und die sich auch benehmen wie die Wesen in alten Maerchen. *huestel Erinner mich da an einige interkulturelle Missverstaendnisse ... Gut hinterher war ich schlauer und heute grins ich drueber.
Leider ist der Teil der Ruine inzwischen nicht mehr direkt zugaenglich. Weiss nicht, wer den Auftrag gegeben hat ;) aber das Stueck ist eingezaeunt. Wer will kommt allerdigs noch nah genug heran, um die Kraft des Ortes und seiner BewohnerInnen zu erleben.
Ich weiss noch nicht ob es Ironie sein soll, jedenfalls muendet neben dem Banquetting Hall eine kleine Strasse namens Glastonburry Crescent.

Quer durch das Dene wurden frueher Kuehe getrieben. Als das Tal Naherholungsgebiet im halbwegs modernen Sinn wurde, haben die Leute Rinnen gegraben und Bruecken drueber gebaut. Unten die Kuhwege, oben die SpaziergaengerInnen. Letztere sollten von den Viechern halt nicht belaestigt werden.

Die seltsame Regelung hat abenteuerliche Schleichwege hinterlassen. Und einer von denen fuehrt direkt von St. Mary's Church zu St. Mary's Chapel am oberen Teil des Dene. Auch die Kapelle ist eine Ruine. Aber was fuer eine ... Kein Dach, zerfallene Waende, ein Gelaende, das in Deutschland wahrscheinlich gesperrt werden wuerde. Aber in Benutzung. Hinter dem Platz wo frueher der Altar stand, wurde ein neuer Marienaltar errichtet, in dem was vorher das Fenster war.
Jede Nische ist mit Blumen, Bildern und Statuen gefuellt. Nach wie vor und schon so lange ich die Chapel kenne. Also einige Jahre.
Dort, wo der Altar gestanden haben muss, zieht es gelinde gesagt auch weniger sensitiven Leuten die Schuhe aus. Wer nicht weiss, was ein Kraftplatz ist ... Ich kann die Verehrung fuer den Ort und seine - na ja eigentlich ihre - Energie nachvollziehen.

Die Ruine der Chapel steht auf einem Grundstueck an der Strasse, die am Dene entlangfuehrt. Westlich der Road geht ein Fussweg ab, der zu einem voellig unauffaelligen Grundstueck fuehrt, an dem immerhin ein Schildchen steht. Erst seit dem 17. Jh. belegt, findet mensch hier die St. Mary's Well. Trotzdem sie scheinbar "neu" ist, gilt sie als heilige Quelle. Hin und wieder hab ich hier ebenfalls Marienstatuetten gesehen. Eine davon steht manchmal in der Chapel, manchmal hier. Keine Ahnung, was das bewirken soll. Aber ich denke, es gibt einen Plan dahinter und der fuehlt sich anders an, als ich ihn umsetzen wuerde. Gleichwohl nicht schlecht.
Warum uebrigens die Efeublaetter in der Naehe so gross werden, wie eine Hand, hab ich noch nicht rausgefunden. An der Feuchtigkeit kann es nicht liegen, nicht in Britannien.

So und was soll jetzt das Gelaber?
Ich war gestern im Dene, an der Church, der Chapel und der Well. Das Opfer fuer die Geister in der Kirchenruine, ein bisschen Aufrauemen an der Quelle. Und ein Gespraech mit IHR in der Kapelle. An der Rueckwand der Ruine steht eine Bank.

Andere Leute wuerden es vielleicht Marienerscheinung nennen. Sie hat jedoch bald das Bild der St. Mary abgelegt. Nicht, dass ich damit Probleme gehabt haette. Aber es ist das Gesicht, das sie den Menschen dort vielleicht immer zeigt, weil sie sie in Form der St. Mary verehren. Fuer mich wurde sie schnell erdhafter, vielfaeltiger, aelter, wie es schien. Wenn ich gewartet haette, waere sie vielleicht sogar zu etwas umfassenderen geworden, etwas das nicht mal mehr "SIE" ist. Keine Ahnung. Moeglicherweise haette ich es dann gar nicht mehr begriffen.

Wir "sprachen" ueber verschiedene Dinge. Orte zum Leben. Orte fuer Kinder. Orte, die kraftvoll sind. Danke.



Ach ja. Und weil ich es immer mal wieder nicht glauben will, nochmals die eindringliche Warnung: Cappuchino ist in Britannien das Synonym fuer „Irgendwas Schlimmes aus misshandelten Kaffeebohnen“.

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